Entwicklungsumgebung Eclipse: Auf Photon folgt 2018-09

Die Entwicklungsumgebung Eclipse erscheint nun alle Vierteljahre. Die Version 2018-09 macht den Auftakt.

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Entwicklungsumgebung Eclipse: Auf Photon folgt 2018-09
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Von
  • Holger Voormann
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Die neuste Version der freien Entwicklungsumgebung Eclipse für Java, C/C++, PHP und einige andere Programmiersprachen mehr bringt eine Reihe von Verbesserungen. Insbesondere bei der integrierten Versionsverwaltung Git wurde viel gefeilt, um die Bedienbarkeit für Einsteiger einfacher und für Erfahrene effizienter zu gestalten. Unterstützung für das wohl am 25. September erscheinende Java 11 gibt es bereits als Vorabversion zum Nachinstallieren.

Mit der heutigen Version 2018-09 wurde beim Eclipse Simultaneous Release, der gleichzeitigen Veröffentlichung zahlreicher Tools und Frameworks aus verschiedenen Eclipse-Projekten, darunter auch die Entwicklungsumgebung, der Schritt zum quartalsmäßigen Releasezyklus vollzogen. Auch die Benennung wurde geändert: auf Photon folgt der Release 2018-09, dem im Dezember dann 2018-12 folgen soll.

Die neue View Minimap zeigt, wie von anderen Texteditoren her bekannt, den im Editor geöffneten Text insgesamt stark verkleinert, um einen Überblick auch von außerhalb des sichtbaren Bereichs liegenden Selektionen oder Markierungen zu gewährleisten.

Bei einem noch leeren Git Repository wird nun als aktueller Branch "master" anstatt "NO-HEAD" angezeigt und in der Git Staging View der Hinweis gegeben, dass der erste Commit den "master" Branch implizit erzeugt. Dies verhindert den häufigen Anfängerfehler, den "master" explizit anlegen zu wollen, was nicht möglich ist.

Die History View folgt nun standardmäßig dem aktiven Editor beziehungsweise der Selektion. Ebenso standardmäßig öffnet nun ein Doppelklick auf eine Datei in der History View die ausgewählte Version zusammen mit der vorigen Version im Compare Editor anstatt die ausgewählte Version allein. In der Git Staging View und im Commit Viewer wurden Icons hinzugefügt beziehungsweise überarbeitet, um die dahinterstehende Funktion zu verdeutlichen. An einigen Stellen gab es Anpassungen, um häufig genutzte Funktionen schneller erreichen zu können.

Neben der noch nicht offiziellen Unterstützung für Java 11, die via Eclipse Marketplace installiert werden kann und final für die kommende Version im Dezember vorgesehen ist, gibt es einige kleinere Verbesserungen für Java-Entwickler. Neue sogenannte Quick Fixes, erreichbar über das Tastenkürzel Strg + 1, assistieren beim Editieren, zum Beispiel wenn man statische Imports verwenden will.

Bei den Java- und JUnit-Run/Debug-Konfigurationen kann man sich den dahinterstehenden Kommandozeilenaufruf anzeigen lassen. Wenn der Klassenpfad für die Kommandozeile zu lang wird, kann man Eclipse anweisen, dies mit einem Trick zu umgehen: Der Klassenpfad wird statt direkt via Kommandozeile mit einer temporären JAR-Datei, die ausschließlich eine Manifest-Datei enthält, ohne Längenbeschränkung definiert.

IDE-Pakete für verschiedene Programmiersprachen und Anwendungsfälle stehen ab sofort auf der Download-Seite zum Herunterladen bereit. Die Vorversion Photon kann man auf 2018-09 aktualisieren, indem man in Window | Preferences: Install/Update | Available Software Sites bei "Latest Eclipse Release" ein Häkchen setzt und danach Help | Check for Updates aufruft. Sofern man das Häkchen beibehält und die automatische Aktualisierung nicht deaktiviert, wird ab dem 19. Dezember ein Dialog erscheinen und fragen, ob man auf 2018-12 aktualisieren möchte. (ane)